Seit vielen Jahren bleibt die Deutsche Bundesbank den Nachweis des physischen Vorhandenseins des im Ausland gelagerten goldenen deutschen Staatsvermögens schuldig. Und so stellen Experten schon seit langem die gut begründbare Frage, ob etwa die im Tresor der Federal Reserve für die Deutsche Bundesbank verwahrten Goldbarren (ca. 1350 Tonnen) seit den 1960er Jahren jemals physisch existiert hatten oder ob es sich lediglich um Gold-Forderungen handelt. Die Fed selbst behauptete zwar stets das Gegenteil, ließ aber niemals echte Inventuren in ihrem Tresor zu. Auch der Ausweis „fast alles

[physisches] Gold“ in der entsprechenden Bilanzposition der Deutschen Bundesbank ist vor diesem Hintergrund unbelegt und ohne Inventur durch unabhängige Dritte nicht belegbar.

Gestern bekam die seit Jahren latente Problematik überraschende Aktualität durch eine Agenturmeldung der dpa, formuliert mutmaßlich von der Deutschen Bundesbank und wörtlich übernommen von praktisch allen großen Zeitungen und Magazinen. Auszug:
„… in den 1950er und 1960er Jahren wuchs der deutsche Goldschatz rasant. Denn die Wirtschaftswunderjahre brachten der Bundesrepublik dank des Exports viele Dollar ein, die bei der US-Zentralbank gegen Goldforderungen eingetauscht werden konnten.“

Gegen „GoldFORDERUNGEN“ also! Nicht etwa gegen „[physisches] GOLD“!

Es ist auch nichts davon bekannt, dass diese Goldforderungen der Bundesbank gegen die US-Fed nach den 1960er Jahren jemals in physische Barren umgetauscht wurden. Ganz im Gegenteil behauptet die Bundesbank bis heute, noch immer mehr als 120.000 Originalbarren aus den 1950ern und 1960ern im Tresor der Fed eingelagert und sie dort auch im exklusiven Eigentum zu haben. Es fehlt nur leider jeder Beleg dafür – obwohl 2015 eine lange Liste mit (leider unvollständigen) Barrennummern ohne Belegkraft veröffentlicht wurde. Wie aber kann es Barrennummern geben, wenn die Bundesbank schon vor 50 Jahren nur GoldFORDERUNGEN erhalten hat – und diese Forderungen niemals in Barren umgetauscht wurden?

Nur die zügige Heimholung von 100% des deutschen Goldes kann die „Goldforderungen“ im Ausland zu wirklich sicherem physischen Goldbesitz der deutschen Bürger über hoffentlich bald 3380 Tonnen / mehr als 100 Milliarden Euro machen.

Peter Boehringer, finanzpolitischer Sprecher der AfD Bayern, fordert die Deutsche Bundesbank darum in Übereinstimmung mit dem Grundsatzprogramm der AfD* auf, ihr viel zu geringes Heimholungsziel für das goldene Staatsvermögen zeitnah auf 100% der deutschen Goldbestände zu verdoppeln! Eine in Zeiten akuter Euro-Krise so nötige goldene Währungsreserve muss auf heimischem Boden ohne Gegenparteien- und Lagerungsrisiko liegen. Sonst wird der Zweck dieser Reserve komplett verfehlt. Zumal die mit Risikoforderungen aus der „Euro-Rettungspolitik“ heute auf fast 1000 Milliarden Euro verlängerte Bilanz der Deutschen Bundesbank inzwischen zu nahe 75% aus nicht werthaltig einbringbaren Target2-Forderungen besteht! Selbst eine zu 100% heimgeholte deutsche Goldreserve würde heute kaum noch 10% der Bilanzsumme ausmachen, so dass die Option einer zumindest temporären Deckung einer deutschen Nachfolgewährung für den Euro mit jedem weiteren Tag der Euro-„Rettung“ immer stärker gefährdet wird.

*Auszug aus dem Grundsatzprogramm der AfD (Pkt. 11.11), verabschiedet am 1.5.2016:
„Damit Deutschland bei einer demokratischen Entscheidung hin zu stabilem Geld alle Optionen offen hat, sollte das Gold der Bundesbank ausschließlich im deutschen Inland gelagert werden.“