Finanzexperte Peter Boehringer, AfD-Direktkandidat des Wahlkreises Amberg/Neumarkt, kämpft bereits seit Jahren gegen die zerstörerische Inflationspolitik der Zentralbanken

 

Juni 2017. Showmaster Schäuble hatte einen weiteren Auftritt, um die Fortsetzung des Griechenland-Desasters als Erfolg zu verkaufen. Die nächste Auszahlung über 8,5 Mrd. Euro für Griechenland ist beschlossen. Über Monate hinweg fragten sich Beobachter, wie das wohl ablaufen würde, da der IWF die Fortsetzung seiner Beteiligung im Vorfeld kategorisch ausgeschlossen hatte, wenn die Euro-Länder nicht zu einem Schuldenschnitt für Griechenland bereit wären, dessen Schuldenlast von 180 % des Bruttoinlandsprodukts langfristig nicht tragfähig sind. Eine Beteiligung des IWF ist nach seinen Statuten, die er ohnehin bereits über die Maßen gedehnt hatte, daher nicht möglich.

Doch Bundesfinanzminister Wolfgang Schäuble hatte genau diese Beteiligung des IWF dem Deutschen Bundestag zur Fortsetzung der deutschen Griechenland-Haftung zugesichert – und die Abgeordneten haben bereits pariert und zugestimmt. Wie sieht die weitere Beteiligung des IWF nun aus? Er steigt formal nicht aus dem Programm aus, beteiligt sich aber finanziell nicht mehr weiter. – Das soll Schäubles Erfolg sein? – Nichts von dem, was er in der Griechenland-Krise versprochen hat, war langfristig von Substanz. Griechenland wird seine Schulden nicht zurückzahlen können, erhält aber immer noch weitere Kredite – die Forderungen dürfen aber vor der Bundestagswahl keineswegs abgeschrieben werden: Griechenland wird weiter in der Eurozone gefesselt.

Warum eine bayerische Regionalzeitung vor diesem Hintergrund Hoffnungen auf den „letzten Akt im griechischen Drama“ formuliert, bleibt ihr Geheimnis. So viel Rücksichtnahme für einen Finanzminister im Wahlkampf und seine bayerische Steigbügelhalter-Schwesterpartei CSU? – Die interessantesten Nachrichten sind häufig die, die nicht dazu genannt werden. So hat der IWF nahezu zeitgleich auch eine Empfehlung für anhaltende Nullzinsen bei höherer Preissteigerung in Deutschland, mithin also eine Enteignung für deutsche Sparer gefordert. Unterstützt werden solche Forderungen vom politiknahen deutschen Wirtschaftsweisen Peter Bofinger. Bereits vor einiger Zeit hat der IWF-nahe Ökonom Kenneth Rogoff Negativzinsen von bis zu minus 6 Prozent gefordert und einen Eindruck davon gegeben, wohin die Pläne noch gehen können.

Die Alternative für Deutschland wendet sich strikt gegen eine solche Inflationspolitik zu Lasten derer, die in ihrem Leben gearbeitet und dabei Rücklagen für ihre Zukunft aufgebaut haben. Peter Boehringer, AfD-Kandidat von Amberg/Neumarkt und auf Platz 2 der bayerischen Landesliste, hält solche „Starökonomen“ für Gottspieler und ihre Forderungen für totalitär: „Sie fordern ausschließlich zu ihrem eigenen Nutzen, dass eine Enteignung der Menschen (bei minus 6% Zins sind 50% eines Vermögens in nur 11 Jahren weg) doch alle Probleme der Menschheit oder zumindest von EURopa lösen wird!“, empört sich Boehringer, der im zuständigen Bundesfachausschuss mit am Parteiprogramm gearbeitet hat. Rogoff gehört auch zu den Forderern einer Bargeldabschaffung – dies würde Negativzinszen auch direkt gegenüber dem einzelnen Sparer durchsetzbar machen – über höhere Gebühren für Bankdienstleistungen und sinkende Versicherungserträge spürt er sie bereits heute. Die AfD lehnt dies kategorisch ab und tritt für die Erhaltung des Bargelds ein.