Alarmstimmung in Apotheken: Die Versorgung mit lebenswichtigen Medikamenten ist gefährdet

Nein, wir leben noch nicht in der 3. Welt – auch wenn es sich manchmal so anfühlt: Bei rund 200 Medikamente gibt es im ach so reichen Wohlstands-Deutschland Lieferengpässe in den Apotheken. Das hat das Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte festgestellt. Grund: Die rigide Sparpolitik der Krankenkassen, die mit Arzneimittel-Herstellern Rabattverträge aushandelt und deshalb nur die wirtschaftlichsten – billigsten – Produzenten zulässt.

„Wenn eines dieser Unternehmen ausfällt – etwa durch Rückrufaktionen – entstehen Versorgungsengpässe, die nicht so schnell aufgefangen werden können“, sagt Wolfgang Sidamgrotzki, Sprecher vom Landesfachausschuss Gesundheit der AfD Bayern. „Das führt schnell zu lebensbedrohlichen Situationen, vor allem für ältere Patienten oder Allergiker!“ Auch die kurzfristige Umstellung auf andere Medikamente kann Probleme, wie etwa Dosierungsfehler, mit sich bringen.

Aber nicht nur die Sparpolitik der GKVs ist anzuprangern – auch die Pharmaindustrie trägt ihren Teil zur Verschärfung der Lage bei: Um möglichst große Gewinne zu erzielen, werden Lager­kapazitäten abgebaut, Produzenten in Fernost übernehmen die Herstellung – bisweilen nicht in der nötigen Qualität.

„Die Lieferengpässe und -ausfälle von mehr als 200 Arzneimittel zeigen das Marktversagen in der Medikamentenversorgung.“ so AfD-Politiker Sidamgrotzki. „Monopolstrukturen und minderwertige Medikamente asiatischer Produzenten wollen wir nicht hinnehmen. Der Wettbewerb muss wiederhergestellt werden, insbesondere durch die Berücksichtigung inländischer Anbietern, welche die Verfügbarkeit und Qualität im erforderlichen Maße gewährleisten können. Das garantiert nicht nur die Arzneimittelversorgung der Bürger, sondern sichert und schafft deutsche Arbeitsplätze!“